Bildungsbereiche

Bewegung

Das körperliche Wohlbefinden ist ein grundlegender Baustein für die Entwicklung der Kinder. Bewegung erhöht die Konzentration und regt das Denken an. Sie unterstützt Kinder, sich selbst einzuschätzen, Hemmungen zu überwinden und somit selbstsicherer und selbstständiger zu werden.
Als ein, durch den Kreissportbund NRW, zertifizierter Bewegungskindergarten steht bei uns die Bewegung im Mittelpunkt des Geschehens. Die Kinder haben durch verschiedene Angebote täglich die Möglichkeit, ihr Bedürfnis nach Bewegung auszuleben. Um das Bildungsziel zu erreichen, haben Kinder täglich die Möglichkeit zum Schaukeln, Schwingen, Wippen, Rotieren, Springen, Steigen, Klettern, Gleiten, Rollen, Balancieren, Kriechen, Ziehen, Schieben, Heben, Werfen, Fangen, Prellen, Gehen und Laufen etc.
Dazu stehen ihnen unsere multifunktionalen Räume (innen und außen) immer zur Verfügung. Sie bieten die unterschiedlichsten Bewegungsmöglichkeiten: z.B. Möbel/Geräte und Decken zum Höhlen bauen (kriechen), zweite Ebenen (steigen), ein Hängesitz (schwingen), viele Spiele, die auf dem Fußboden gespielt werden (krabbeln, kriechen), viele Möglichkeiten zu tanzen, zu spielen und sich rhythmisch zu bewegen. Um die Bewegungsfreude der Kinder nicht zu beeinträchtigen, bemühen wir uns um sparsame Möblierung.
Unser Mehrzweckraum ist für alle Bewegungsarten geeignet. Er bietet den Kindern durch Bewegungslandschaften und unterschiedliche andere Materialien (z.B. Fahrgeräte, Bälle, Seile, Balancier- und Gleichgewichtsgeräte, Bällebad und Kletterwand u.ä.) umfassende Bewegungsaufforderungen. Außerhalb von angeleiteten Bewegungsangeboten steht er den Kindern jederzeit für unangeleitete Bewegungsspiele zur Verfügung.

Körper, Gesundheit und Ernährung

Körperliches und seelisches Wohlbefinden ist eine grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung und ein Grundrecht von Kindern. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Erfahrung seiner Wirksamkeit sind grundlegende Erfahrungen für jedes Kind. Der erste Bezugspunkt des Kindes ist sein Körper mit seinen Bewegungen, Handlungen und Gefühlen. Kinder suchen beim Spielen differenzierte Erfahrungsmöglichkeiten über die verschiedenen Sinne. Aus dem Grund brauchen die Kinder eine anregungsreiche Umgebung und Materialien, die ihnen die Möglichkeiten geben, ihre Sinne zu gebrauchen und auszubilden.

Sprache und Kommunikation

Sprache hat die wichtige Funktion der Mitteilung, Verständigung sowie der Äußerung von Bedürfnissen. Sie dient zum Austausch von Erfahrungen sowie in der Gestaltung von Beziehungen.
In unserer Kindertageseinrichtung ist das Kind umgeben von einer Vielzahl von kommunikationsanregenden Situationen. Wir sind dabei immer Sprachvorbild für die Kinder. Wir schaffen eine positive Sprechatmosphäre, in dem wir mit den Kindern ohne Zeitdruck sprechen, von uns selber erzählen, Fragen stellen, auf die die Kinder mit mehreren Sätzen antworten können. Wir finden ruhige Gesprächsorte, die zum Verweilen einladen. Wir beobachten regelmäßig und systematisch wie jedes Kind spricht und wie es sich im Dialog mit anderen Kindern verhält. Im Sinne der Einübung demokratischer Prozesse erhalten die Kinder von Anfang an Mitspracherechte. Auf ihre Meinungsäußerung wird Wert gelegt. Die Meinungen werden in Entscheidungsprozessen berücksichtigt.
Unsere Gesprächskultur richtet sich nicht nur an die Kinder, sondern bezieht auch Eltern und andere Adressaten mit ein. Wir bieten ihnen zahlreiche Gelegenheiten zum Gespräch und zur Auseinandersetzung mit unserer Arbeit.

Soziale und (inter-)kulturelle Bildung

Im Kindergarten haben die Kinder die Möglichkeit, ihre sozialen Kompetenzen in einer Kleingruppe zu entwickeln. Sie treffen regelmäßig mit Kindern zusammen,
die unterschiedliche Ansichten und Bedürfnisse haben. Das fordert eine Auseinandersetzung und Abstimmung mit anderen. Dabei lernen sie, ihre Gefühle sowie Grenzen wahrzunehmen und auszudrücken, aber auch Konflikte auszuhalten und Lösungen zu finden.
Interkulturelle Pädagogik hat das Ziel, das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu stärken und auf das Leben hinsichtlich der Lebensstile und Kulturen in einer vielfältigen Gesellschaft vorzubereiten. In unserer Kindertageseinrichtung treffen Familien vieler unterschiedlicher Kulturen zusammen. Die Kinder begegnen unterschiedlichen Menschen und Kulturen und lernen Vielfältigkeit, Toleranz, Diversität und Wertschätzung von den ersten Lebensjahren an kennen.
Über Gruppenkonferenzen und das Kinderparlament können die Kinder Partizipation an den Alltagsentscheidungen erleben und so erkennen, was Zugehörigkeit und das Recht auf Selbstbestimmung und Beteiligung bedeuten. Durch die Übertragung von Verantwortung und Mitspracherecht können sie zu selbstbewussten, reflexionsfähigen und verantwortungsbewussten Persönlichkeiten heranwachsen. Kinder, die früh mit demokratischen Strukturen in Kontakt kommen, haben die Chance, zu handlungs- und kritikfähigen Menschen heranzuwachsen.

Musisch-ästhetische Bildung

Kinder entwickeln sich durch aktive und kreative Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt. Sie lernen hauptsächlich über Wahrnehmungen und Erfahrungen aus erster Hand. Sinnliche Wahrnehmungen und Erlebnisse fördern die Kreativität und Fantasie der Kinder.
Die Kinder können im Alltag ihre Kreativität ausleben. Dazu stehen ihnen verschiedene Materialien bereit, die auf Augenhöhe und frei zugänglich sind. In unserem Atelier finden die Kinder weitere Möglichkeiten, ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen und Erfahrungen mit verschiedenen Materialien zu sammeln. Auch in unserer Werkstatt und an der Werkbank können die Kinder z.B. aus Holz etwas erschaffen. Dabei lernen wir den sachgemäßen Umgang mit Werkzeugen. Die Werkzeuge sind „echt“, d. h., der Hammer ist zwar leichter, aber zum Einschlagen von Nägeln in Holz geeignet, die Säge ist handlich aber scharf, der Bohrer ist spitz und kann Löcher bohren. Die Kinder lernen unter Anleitung den angemessenen Umgang mit den Werkzeugen und dem Material. Sie dürfen „gefährliche“ Geräte erst dann auch ohne Anleitung benutzen, wenn sie sowohl die sachgerechte Handhabung nachweisen können, wie auch im Sozialverhalten so gefestigt sind, dass sie Regeln verlässlich einhalten.
Rhythmisch-musikalische Erziehung ist eine ganzheitliche Methode, die Musik, Bewegung, Sprache und Material / Instrumente einbezieht. Es geht vor allem darum, Kindern Erlebnisse und Erfahrungen zu ermöglichen, die ein Kind zur intensiveren und zielbewussten Beschäftigung mit Musik motiviert. Ebenso gilt es Situationen herzustellen, die hemmungsfrei gesangliche und instrumentelle Lautäußerungen von Kindern ermöglichen. Grundsätzlich stehen den Kindern deshalb geeignete Räume und Materialien / Instrumente zur Verfügung, um Musik machen zu können. Wenn es angebracht ist, werden Beschäftigungen der Kinder mit Musik untermalt / begleitet und zur Schaffung von Atmosphäre in der Einrichtung eingesetzt. Freie und/oder angeleitete Angebote finden täglich statt. Alle Kinder in der Einrichtung haben die Möglichkeit, alle musikalischen Anregungen für sich zu nutzen. Kinder lernen, aufeinander zu hören, sich in Rhythmen und Melodien einzufinden und in Harmonie mit den anderen Akteuren den eigenen Part zu übernehmen. Zum Beispiel singen wir Lieder in fremden Sprachen (z.B. in den Muttersprachen der Kinder). Kinder bewegen sich zur Musik. Sie nehmen die Rhythmen auf, bewegen sich schnell oder langsam, behutsam oder „laut“. Die Kinder setzen Verse und Reime in grob- und feinmotorische Bewegungen um. Die Kinder lernen /entwickeln Tanz- und Bewegungsspiele und führen sie vor Publikum auf.

Religion und Ethik

Wenn Kinder die Welt erforschen, stellen sie Fragen nach dem Anfang und Ende, nach dem Sinn und dem Wert des Lebens. Sie staunen über das, was sie wahrnehmen und sind fasziniert von dem, was sie nicht sehen. Sie wollen den Rätseln, die sich ihnen auftun, auf den Grund gehen und suchen nach Anhaltspunkten für ein gutes, gerechtes und sinnvolles Leben. Die Auseinandersetzung mit weltanschaulichen Fragen und Traditionen und die Kenntnis religiöser und ethischer Deutungen sind ein wesentlicher Baustein, um eigene Antworten zu finden und die eigene Identität herauszubilden.
In unserer Kindertageseinrichtung treffen viele unterschiedliche Formen von Weltanschauung, Glaube und Religion aufeinander. Die Kinder lernen Feste und Rituale aus eigenen und anderen Kulturkreisen kennen und entdecken Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Werte von Religionen.

Mathematische Bildung

Erstes mathematisches Denken bedeutet, Strukturen und Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und Dinge miteinander in Beziehung zu setzen. In der Umgebung der Kinder lässt sich überall Mathematik finden: im Spielbereich, wo viel oder wenig Spielzeug in der Kiste liegt oder auf dem Esstisch, wo eine Möhre auf dem Teller, aber viele Möhren in der Schüssel sind. Mathematik lässt sich über Größen- und Gewichtsvergleiche erfahren, wenn Kinder Materialien transportieren, stapeln, umschütten oder ineinanderstecken.
Zur Grundausstattung unserer Einrichtung gehören Waagen, Maßbänder, Zollstöcke, Messgefäße etc. Die Kinder werden zum Maßnehmen animiert, z.B. beim Werken, bei der Gartenarbeit, beim Kochen und Backen. Den Kindern stellen wir immer wieder Aufforderungen zur Mengenfeststellung: beim Tischdecken, beim Einkaufen, beim Verteilen von Spielgeräten usw.
Im Morgenkreis zählen die Kinder die Anwesenden. Sie stellen fest, wie viele Kinder fehlen. Sie vergleichen, ob heute mehr Kinder fehlen als gestern. Sie bilden Kategorien: so viele Mädchen sind da, so viele Jungen, so viele sind 3 Jahre alt, so viele sind 6 Jahre alt.
Unsere Kinder führen systematische Beobachtungen über einen längeren Zeitraum (z.B. einen Jahreslauf) durch und dokumentieren sie (z.B. das Wetter, Pflanzen, Verhalten von Tieren etc.). Sie lernen dabei Zeiträume zu erkennen und zu benennen (gestern, vorgestern, vor einem Monat, Anfang des Jahres)
Im Rahmen der Bewegungsmöglichkeiten in unserem Haus machen die Kinder unter anderem Raumerfahrungen und Erfahrungen von Maßvorstellungen wie schneller – langsamer, kraftvoller – schwächer, größer - kleiner. (s. Bildungsbereich Bewegung)
Mit unseren Konstruktionsmaterialien (z.B. Bauklötze, Lego, Bretter, Stangen, Stöcke, Balken etc.) erproben die Kinder die Statik und das Raumempfinden durch Möglichkeiten zum Zusammenfügen der Materialien und zum Bauen und Verändern von Räumen.
Kinder machen Erfahrungen in dem Phänomen Zeit (Uhrzeit, Zeiträume, Zeiteinteilung etc.).
Kinder erkennen Formen, auch durch Tasten und mit verbundenen Augen. Sie können Ordnungen herstellen, z.B. Reihenfolgen von klein nach groß, von leicht nach schwer, von voll nach leer etc.

Naturwissenschaftlich-technische Bildung

Woher kommt der Regenbogen? Wieso sprudelt Brause? Wieso ziehen sich Magnete an? Kinder sind ständig dabei, mit Fragen und Ausprobieren etwas über ihre Umwelt herauszufinden. Sie entdecken Zusammenhänge, beginnen sie zu verstehen und einzuordnen. Dabei verfolgen sie eigene Fragestellungen, finden Antworten und gewinnen dadurch Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Die Kinder setzen sich handelnd und experimentierend mit vielfältigen Materialien auseinander. In diesem Sinne findet Selbstbildung durch „Aneignung von Welt“ statt.
Naturwissenschaftliches Lernen lässt sich in vielen Alltagssituationen aufgreifen, z. B. beim Waldspaziergang, beim Basteln oder beim Backen. In unserem Kindergartenalltag finden die Kinder viele Bildungsanlässe, sowohl durch Eigentätigkeit, als auch durch angeleitete Angebote. In unserer Forscherhütte haben die Kinder viel Platz, Materialien und Anregungen, um selbsttätig zu forschen, Erfahrungen zu machen und sich kreativ und aktiv handelnd mit Problemen und Fragestellungen auseinanderzusetzen.

Ökologische Bildung

Pflanzen, Tiere und Menschen leben gemeinsam auf unserer Erde. Alle stehen in Wechselbeziehung zueinander, sobald sich etwas in einem Bereich verändert, wirkt sich dies auf die anderen beiden Lebensbereiche aus. Im Mittelpunkt der ökologischen Bildung stehen der achtsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen und das Erleben ökologisch intakter Lebensräume.
Die Wahrnehmung von Natur, das Leben mit der Natur und ihre Wirkungsweisen wird den Kindern unserer Einrichtung ermöglicht. So oft wie möglich gehen wir nach Draußen. Auch verlassen wir das Gelände unserer Kindertageseinrichtung, um auch andere Naturräume (Heilteichpark, Wiesen, Wälder) zu erfahren.
Beispiele für gezielte Naturerfahrungen sind das Arbeiten mit lebendiger Materie (Erde umgraben, natürlich düngen, pflanzen, gießen, wachsen, ernten, verarbeiten und essen, Reste kompostieren etc.).
Die Kinder lernen, auch durch unser Vorbild, den verantwortungsvollen und schonenden Umgang mit der Natur und den Ressourcen.
Die Räume (Innen- und Außenbereich) in unserer Kindertageseinrichtung sind so gestaltet, dass die Kinder die Möglichkeit haben, zu experimentieren, Sammlungen anzulegen und zu erweitern, Beobachtungen zu dokumentieren und zu präsentieren sowie Pflanzen und Tiere zu versorgen.

Medien

Kinder wachsen mit verschiedenen Medien (z.B. Bilderbücher, Hörspiele, Fernsehen, Handy oder Tablet) auf und nutzen diese je nach Verfügbarkeit in ihrer Lebenswelt vielfach wie selbstverständlich. Sie sind eine positive Erweiterung ihrer sonstigen Erfahrungsmöglichkeiten und Teil ihrer Kinderkultur. Chancen und Risiken gehen hierbei Hand in Hand und erfordern medienkompetente Eltern und weitere Vorbilder im Umgang mit den Medien.
Kinder eignen sich schrittweise und altersentsprechend ihre Umwelt an und werden an den entsprechenden Einsatz von Medien herangeführt. Ziel unserer Medienerziehung ist die Stärkung der Fähigkeiten von Kindern im Umgang mit sehr vielen Medien. Die Kinder sind zum bewussten, zielgerichteten und zum kreativen Einsatz und durchaus auch zur kritischen Nutzung von Medien fähig. Der Umgang mit einer Vielzahl von Medien, der Möglichkeit des differenzierten Ausdrucks und die Erschließung der näheren und weiteren Umgebung sind den Kindern vertraut und wird mit ihnen geübt.
Mit dem Wissen, dass Kinder unter 3 Jahren idealerweise gar keine Bildschirmzeit haben sollten und Kinder zwischen 3 und 6 Jahren nur 30 Minuten täglich, setzt unsere Kindertageseinrichtung bewusst digitale Bildschirm-Medien nur bei besonderen Angeboten ein.

 

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